Verhaltener Aussenhandel im dritten Quartal 2023

Nach einem Rückgang im Vorquartal legten die Exporte im dritten Quartal 2023 saisonbereinigt um 1,9 Prozent zu, derweil die Importe mit +0,3 Prozent faktisch stagnierten. In beiden Handelsrichtungen dominierte die Sparte Chemie-Pharma die Entwicklung. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 10,5 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Im dritten Quartal 2023 stiegen die Exporte saisonbereinigt um 1,9 Prozent (real: +0,8 Prozent). Im Vorquartal waren diese noch merklich rückläufig. Mit Blick auf die vergangenen vier Quartale tendieren die Exporte zur Stagnation. Die Importe nahmen in der Berichtsperiode leicht zu (+0,3 Prozent; real –0,6 Prozent), dies nach drei negativen Vorquartalen. Damit zeigt sich seit dem dritten Quartal 2022 insgesamt eine rückläufige Tendenz. Der Saldo in der Handelsbilanz belief sich auf +10,5 Milliarden Franken, der höchste Überschuss seit dem Schlussquartal 2021.

Exporte: Nahrungs- und Genussmittel expandierten um 7,9 Prozent

Das Exportplus stammte fast ausschliesslich von den gestiegenen Ausfuhren in der Sparte chemisch-pharmazeutische Produkte. So erhöhten sich diese gegenüber dem Vorquartal um insgesamt 1,5 Milliarden Franken. Hier wuchs der Auslandsabsatz von immunologischen Produkten um 446 Millionen Franken und jener von pharmazeutischen Wirkstoffen um 286 Millionen Franken. Um 7,9 Prozent oder 181 Millionen Franken nahmen die Exporte von Nahrungs- und Genussmitteln (namentlich jene von Kaffee) zu. Demgegenüber verringerten sich die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren, Präzisionsinstrumenten, Uhren sowie Maschinen und Elektronik um insgesamt 495 Millionen Franken. Im Bereich Uhren ist dies lediglich der zweite Rückgang innerhalb der letzten zehn Quartale. Weniger exportiert wurden ferner Metalle, die damit bereits das fünfte Quartalsminus in Folge registrierten.

Die Absatzentwicklung nach Wirtschaftsregionen zeigte sich heterogen. Während die Ausfuhren nach Zentral- und Südamerika um 6,0 Prozent wuchsen (Mexiko: +18,6 Prozent), stiegen jene nach Asien um 0,8 Prozent. Derweil stockte der Absatz in Europa mit –0,2 Prozent, wogegen die Exporte nach Nordamerika um 1,3 Prozent sanken. Bei Asien stachen Singapur und Hongkong mit einer Gesamtzunahme um 250 Millionen Franken heraus. In Europa stiegen die Ausfuhren nach Slowenien innert Quartalsfrist um 18,9 Prozent oder 696 Millionen Franken (Pharma). Die Exporte nach Deutschland legten um 299 Millionen Franken zu, während jene nach Italien und Frankreich zusammengenommen um 597 Millionen Franken abnahmen.

Fahrzeugimporte nahmen um 166 Millionen Franken oder 3,1 Prozent zu

Importseitig stieg die Nachfrage namentlich bei zwei Gruppen: So wuchsen die Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten um 838 Millionen Franken oder 5,2 Prozent und jene von Fahrzeugen um 166 Millionen Franken oder 3,1 Prozent. Bei erstgenannter Gruppe nahmen die Importe von Medikamenten um 1,1 Milliarden Franken zu. Dagegen sanken die Importe von Energieträgern um 287 Millionen Franken oder 8,6 Prozent (real: –8,3 Prozent) und verzeichneten damit ihren vierten Quartalsrückgang in Folge. Die Einfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren reduzierten sich um 200 Millionen Franken und jene von Metallen um 90 Millionen Franken. Bei Letzteren ist dies bereits das fünfte Quartalsminus in Serie.

Differenziert verlief die Importentwicklung in den drei grossen Wirtschaftsräumen. Die Einfuhren aus Nordamerika stiegen um 9,3 Prozent, wobei hier im Vorquartal noch ein hohes Minus resultiert hatte. Während die Bezüge aus Europa leicht zunahmen (+0,7 Prozent), sanken jene aus Asien um 2,8 Prozent. In Europa standen den Mehrimporten aus Slowenien, Österreich, Spanien und den Niederlanden im Gesamtumfang von 899 Millionen Franken rückläufige Einfuhren aus Frankreich und Italien von kumuliert 438 Millionen Franken gegenüber. Bei Asien, welches das dritte Quartalsminus in Folge auswies, prägten die gesunkenen Importe aus Südkorea, China und Singapur von insgesamt 388 Millionen Franken das Kontinentsergebnis. Mehr eingeführt hat die Schweiz indes aus Japan und Hongkong.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit