Oktober 2023: Pharma zieht Aussenhandel stark ins Minus

Im Oktober 2023 rutschte der Aussenhandel deutlich ins Minus, nachdem dieser in den beiden Vormonaten insbesondere exportseitig noch mit kräftigen Steigerungsraten aufgewartet hatte. Während die Exporte saisonbereinigt gleich um 10,7 Prozent zurückgingen, sanken die Importe im Oktober 2023 um 4,9 Prozent. In beiden Handelsrichtungen prägte die Entwicklung im Pharma-Bereich das Geschehen. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 3,4 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Nach zwei Vormonaten mit starkem Zuwachs sackten die Exporte im Oktober 2023 saisonbereinigt um hohe 10,7 Prozent ab (real: –7,2 Prozent). Damit bestätigt sich die seit Jahresbeginn 2023 abzeichnende Stagnation. Die Importe reduzierten sich saisonbereinigt um 4,9 Prozent (real: –3,1 Prozent). Auch hier hatte der Handel in den beiden Vormonaten noch zugelegt. Im Oktober 2023 fielen die Importe auf ihr bisheriges Jahrestief. Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich auf 3,4 Milliarden Franken.

Exporte: Fahrzeuge und Präzisionsinstrumente entziehen sich dem Abwärtssog

Zwar sanken die Exporte von sieben der elf Warengruppen, für das hohe Minus waren aber hauptsächlich die chemisch-pharmazeutischen Produkte verantwortlich. Allein der Ausfuhrrückgang bei den Medikamenten schlug dabei mit rund 2,0 Milliarden Franken oder –44,9 Prozent zu Buche. Allerdings hatte die Sparte in den beiden Vormonaten jeweils noch ein markantes Plus (+10,1 und +34,1 Prozent) ausgewiesen. Der Versand von Uhren reduzierte sich um 60 Millionen Franken oder 2,7 Prozent, verbleibt jedoch auf hohem Niveau. Im Kontrast zur überwiegend negativen Entwicklung standen namentlich die Ergebnisse in den Bereichen Fahrzeuge (+7,6 Prozent; Luftfahrzeuge) sowie Präzisionsinstrumente (+4,1 Prozent).

Die Schweiz setzte im Oktober 2023 in allen drei grossen Wirtschaftsräumen weniger Güter ab. Das höchste Minus resultierte in Nordamerika mit –14,1 Prozent (USA: –17,7 Prozent oder –870 Millionen Franken; Pharma). Die Ausfuhren nach Asien sanken innert Monatsfrist um 6,9 Prozent. Für das Negativergebnis waren die gesunkenen Ausfuhren nach China, Hongkong und Singapur im Gesamtumfang von 389 Millionen Franken verantwortlich. Nach Europa gingen 5,3 Prozent weniger Waren. Massiv fiel dabei der Rückgang nach Slowenien (–648 Millionen Franken; Pharma) sowie jener nach Deutschland (–296 Millionen Franken) aus.

Breitgefächerter Importrückgang

Importseitig befanden sich neun der zwölf Warengruppen in der Negativzone. Dabei entfiel die Hälfte des Gesamtrückgangs auf die chemisch-pharmazeutischen Produkte. Hier verringerten sich die Medikamentenimporte innert Monatsfrist um einen Fünftel oder 624 Millionen Franken. Deutlich rückläufig waren zudem die Einfuhren von Maschinen und Elektronik sowie Fahrzeugen, deren Nachfragerückgang sich kumuliert auf 369 Millionen Franken belief. Um 14,8 Prozent oder 111 Millionen Franken sanken ferner die Bezüge von Bijouterie und Juwelierwaren. Die Einfuhren von Metallen stagnierten gegenüber dem Vormonat und verblieben damit auf dem tiefsten Stand seit März 2021.

Mit Ausnahme Ozeaniens kamen aus sämtlichen Kontinenten weniger Güter in die Schweiz. Am markantesten nahmen die Importe aus Nordamerika (–17,8 Prozent) ab, wobei jene aus den USA um einen Fünftel oder –275 Millionen Franken tiefer zu liegen kamen. Die Einfuhren aus Europa sanken um 3,8 Prozent. Länderbezogen gingen neben den Importen aus Slowenien (–183 Millionen Franken) auch jene aus Deutschland, Österreich und Frankreich zurück (insgesamt 278 Millionen Franken). Bei Asien (–1,9 Prozent), das mittlerweile auf das niedrigste Importniveau seit Februar 2022 fiel, wurde aus Japan wertmässig 38,8 Prozent weniger eingeführt. Deutlich verringerten sich auch die Einfuhren aus Hongkong (–28,0 Prozent), Singapur (–21,3 Prozent) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (–14,6 Prozent). Demgegenüber verdoppelten sich die Importe aus Südkorea (+108 Millionen Franken; Pharma).

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit