Mai 2023: Anhaltend negative Importentwicklung

Nach einem Rückgang im Vormonat erholten sich die Exporte im Mai 2023 und legten saisonbereinigt um 7,8 Prozent zu. Die Importe verzeichneten den dritten Monat in Folge ein Minus und fielen um 3,1 Prozent. In beiden Verkehrsrichtungen waren die chemisch-pharmazeutischen Produkte treibende Kraft. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 4,3 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Die Exporte legten im Mai 2023 um kräftige 7,8 Prozent (real: +4,5 Prozent) zu und konnten damit den Rückgang des Vormonats nahezu ausgleichen. Die Importe sanken um 3,1 Prozent (real: –0,1 Prozent) und wiesen mit dem dritten Minus in Folge einen negativen Trend auf. In der Handelsbilanz resultierte ein Überschuss von 4,3 Milliarden Franken.

Chemie-Pharma erklärt 95 Prozent des Exportanstiegs

Die Entwicklung der Exporte im Mai 2023 verlief, über die Hauptwarengruppen betrachtet, uneinheitlich. Verantwortlich für das Exportplus von 7,8 Prozent waren die chemischpharmazeutischen Produkte. Nach einem Minus von über einem Zehntel im Vormonat stiegen die Ausfuhren um 1,5 Milliarden Franken oder 15,1 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren die Lieferungen von Medikamenten (+678 Millionen Franken) und pharmazeutischen Wirkstoffen (+600 Millionen Franken). Die Exporte von Uhren stiegen um 3,8 Prozent und erreichten mit 2,3 Milliarden Franken ein neues Allzeithoch. Damit lagen sie 16 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Ihrem einjährigen Trend folgend sanken die Ausfuhren von Metallen (–3,6 Prozent), während die Lieferungen von Maschinen und Elektronik weiter stagnierten (+0,2 Prozent).

Nach einem Rückgang im Vormonat nahmen im Mai die Exporte nach Europa um 9,6 Prozent zu. Neben Mehrlieferungen nach Slowenien und Spanien (kumuliert +578 Millionen Franken; Pharma) trugen auch Italien (+222 Millionen Franken) und Deutschland (+135 Millionen Franken) zum Anstieg bei. Die Ausfuhren nach Nordamerika legten, nach einem Minus im Vormonat, um 6,9 Prozent zu (USA: +7,0 Prozent). Nach Asien (–3,2 Prozent) waren die Lieferungen den dritten Monat in Folge rückläufig, wobei sich China (+11,1 Prozent) und Singapur (–21,5 Prozent) gegensätzlich entwickelten.

Importe aus Deutschland sinken den fünften Monat in Folge

Einfuhrseitig notierten acht der zwölf Hauptwarengruppen tiefer als im Vormonat, wobei die chemisch-pharmazeutischen Produkte hauptverantwortlich für den Importrückgang waren. Diese sanken um 11,9 Prozent oder 631 Millionen Franken auf den tiefsten Stand in 13 Monaten. Zum sechsten Mal in Folge fielen auch die Bezüge von Energieträgern (–11,8 Prozent oder –145 Millionen Franken; preisbedingt). Dem Minus entgegen wirkten Mehrimporte von Bijouterie und Juwelierwaren, die nach einem Rückgang im Vormonat um 103 Millionen Franken zunahmen. Ebenfalls stiegen die Einfuhren von Fahrzeugen (+47 Millionen Franken) und von Maschinen und Elektronik (+43 Millionen Franken).

Von den drei wichtigsten Beschaffungsmärkten importierte die Schweiz wertmässig nur aus Nordamerika mehr Waren (+9,5 Prozent), nachdem diese im Vormonat um einen Fünftel eingebrochen waren. Die Importe aus Asien (–5,0 Prozent) gingen auf breiter Front zurück, insbesondere wegen Minderbezügen aus Südkorea (–145 Millionen Franken) und Singapur (–76 Millionen Franken). Aus Europa (–2,7 Prozent) sanken die Importe von Deutschland (–245 Millionen Franken) und setzten damit ihren seit Jahresbeginn anhaltenden Abwärtstrend fort. Zusammen mit Slowenien (–216 Millionen Franken; Pharma) waren sie für das Ergebnis des Kontinents ausschlaggebend.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit