Februar 2022: Chemie-Pharma puschen Exporte auf neues Allzeithoch

Während die Exporte im Februar 2022 – nach zwei rückläufigen Vormonaten – mit +15,4 Prozent ausgeprägt zulegten, sanken die Importe saisonbereinigt um 2,9 Prozent. Für das markante Exportplus war die dynamische Entwicklung bei den chemischpharmazeutischen Produkten verantwortlich. Der Überschuss in der Handelsbilanz überschritt erstmals die 5-Milliarden-Franken-Marke.

Gesamtentwicklung

Im Februar 2022 stiegen die Exporte gegenüber dem Vormonat aussergewöhnlich stark um saisonbereinigt 15,4 Prozent (real: +8,1 Prozent), was bezogen auf die letzten Jahrzehnte einen Rekord darstellt. Die Importe verbuchten ein Minus von 2,9 Prozent (real: –0,9 Prozent), nachdem diese im Januar noch kräftig gewachsen waren. Aufgrund der deutlich gegensätzlichen Entwicklung der Exporte und Importe wuchs der Handelsbilanzüberschuss auf 5,7 Milliarden Franken und erreichte ein neues Allzeithoch.

Exporte von Medikamenten wachsen innert Monatsfrist um 1,5 Milliarden Franken

Der starke Anstieg der Exporte im Februar 2022 ist ausschliesslich auf die chemischpharmazeutische Produkte zurückzuführen. Speziell die Ausfuhren von Medikamenten stiegen um 1,5 Milliarden Franken (+43,5 Prozent). Die Exporte von immunologischen Produkten und pharmazeutischen Wirkstoffen erhöhten sich im Vergleich weniger extrem (+133 Millionen Franken resp. +97 Millionen Franken). Ebenfalls gewachsen sind u. a. die Exporte von Uhren (+8,1 Prozent oder +151 Millionen Franken), Fahrzeugen, Metallen und Präzisionsinstrumenten. Einen Rückgang verzeichneten hingegen die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (–15,0 Prozent; –140 Millionen Franken) sowie von Maschinen und Elektronik (–1,1 Prozent; –30 Millionen Franken).

Nach einem markanten Rückgang der Exporte nach Nordamerika im Januar 2022, stiegen diese im Februar sehr deutlich um +52,1 Prozent und erreichten einen neuen Monatsrekord (5,5 Milliarden Franken). Ausschlaggebend waren dabei die USA (v. a. Chemie-Pharma). Auch nach Europa und Asien wurden im letzten Monat zusätzliche Waren im Wert von 825 Millionen Franken resp. 67 Millionen Franken exportiert (+6,5 Prozent und +1,4 Prozent). In Europa wuchsen namentlich die Ausfuhren in den Euro-Raum (+7,4 Prozent), insbesondere nach Deutschland, Frankreich und Spanien. Im Absatzgebiet Asien vergrösserten sich die Exporte nach China um +243 Millionen Franken (+19,1 Prozent).

Importe: Energieträger, Pharma und Fahrzeuge belasten Gesamtergebnis

Der Importrückgang basierte auf drei Warengruppen: Die Bezüge von Energieträgern gingen dabei mit 18,4 Prozent oder 364 Millionen Franken am deutlichsten zurück, nachdem sie im Vormonat (vor allem preisbedingt) noch um mehr als einen Drittel zugelegt hatten. Bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten betrug der Rückgang 5,2 Prozent oder 273 Millionen Franken. Insbesondere die Medikamenten-Importe sanken um einen Fünftel oder 431 Millionen Franken. Diese hatten allerdings im Januar noch um einen Drittel zugelegt. Um 12,2 Prozent oder 186 Millionen Franken nahmen die Einfuhren von Fahrzeugen ab, namentlich jene von Luftfahrzeugen. Derweil stiegen die Importe von Maschinen und Elektronik sowie Metallen um 73 und 66 Millionen Franken. Beide Segmente bestätigten damit ihren Aufwärtstrend.

Während die Einfuhren aus Europa (–5,4 Prozent oder –746 Millionen Franken) und Asien (–3,1 Prozent oder –116 Millionen Franken) rückläufig waren, nahmen jene aus Nordamerika zu (+6,2 Prozent oder +75 Millionen Franken). Bei Letzterem stiegen die Importe aus den USA um einen Zehntel oder 102 Millionen Franken. In Europa belasteten Deutschland, Österreich, Spanien und Frankreich das Ergebnis mit insgesamt –890 Millionen Franken. Dagegen wuchsen die Einfuhren aus den Niederlanden um 194 Millionen Franken. In Asien sanken die Importe aus Südkorea, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten um insgesamt 182 Millionen Franken. Derweil wuchsen die Zufuhren aus China und Japan.

Link zur Medienmitteilung
Herausgeber: Eidgenössische Zollverwaltung