Rückläufiger Aussenhandel im April 2023

Der Warenhandel im April 2023 war in beiden Verkehrsrichtungen rückläufig. Die Exporte sanken saisonbereinigt um deutliche 6,8 Prozent. Die Importe gingen um 3,6 Prozent zurück und fielen damit auf ein Zwölfmonatstief. Das Minus war in beiden Handelsrichtungen breit abgestützt. Der Handelsbilanzsaldo belief sich auf +2,2 Milliarden Franken.

Gesamtentwicklung

Die Exporte waren im April 2023 mit einem saisonbereinigten Minus von 6,8 Prozent (real: –5,2 Prozent) deutlich rückläufig und sanken auf ihr tiefstes Niveau seit Oktober 2022. Die Importe sanken gegenüber dem Vormonat um 3,6 Prozent (real: –3,3 Prozent) und verzeichneten damit ihr drittes Minus seit Jahresbeginn. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 2,2 Milliarden Franken.

Chemie-Pharma für vier Fünftel des Exportrückgangs verantwortlich

Mit Ausnahme der Textilien, Bekleidungen und Schuhe verzeichneten alle Hauptwarengruppen im April 2023 ein Minus. Der kumulierte Exportrückgang von 1,5 Milliarden Franken war durch den starken Abschwung von 1,2 Milliarden Franken oder 10,9 Prozent bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten getrieben. Die Ausfuhren von immunologischen Produkten gingen um 667 Millionen Franken oder 15,6 Prozent zurück; die pharmazeutischen Wirkstoffe sackten um über einen Viertel (–370 Millionen Franken) ab und wiesen damit den zweiten Monat in Folge einen markanten Rückgang auf. Ein Minus verbuchten auch die Exporte von Fahrzeugen (–175 Millionen Franken) und Kunststoffen (–109 Millionen Franken), die damit jeweils ihre Vormonatszuwächse kompensierten. Den dritten Monat in Folge sanken zudem die Ausfuhren der Sparte Maschinen und Elektronik (–1,2 Prozent).

Geografisch traf der Exportrückgang alle Kontinente. Die Absätze in Nordamerika (–9,0 Prozent) sanken, nach einem Plus im Vormonat, deutlich. Die Minderlieferungen nach Europa (–4,9 Prozent) sind vor allem auf Slowenien und Spanien (kumuliert –465 Millionen Franken; Chemie- Pharma) sowie Deutschland (–217 Millionen Franken) zurückzuführen. Positiv entwickelten sich demgegenüber die Exporte nach Italien und Frankreich; bei Erstgenanntem ist dies der dritte Anstieg in Folge. In Asien (–2,0 Prozent) gingen die Lieferungen insbesondere in Hongkong und China zurück, wohingegen die Exporte nach Japan und Singapur zulegten.

Importe: Einzig Asien im Plus

Einfuhrseitig notierten neun der zwölf Hauptwarengruppen tiefer als im Vormonat. Den grössten Rückgang verzeichneten die Importe von Bijouterie und Juwelierwaren, die nach zwei Monaten im Plus um 12,5 Prozent (–98 Millionen Franken) sanken. Den grössten Anteil am Minus hatten mit 320 Millionen Franken (–5,6 Prozent) jedoch die chemisch-pharmazeutischen Produkte, insbesondere aufgrund von Minderbezügen bei den Medikamenten (–657 Millionen Franken). Auch die Importe von Maschinen und Elektronik (–112 Millionen Franken oder –3,7 Prozent) verringerten sich. Bei den Metallen setzte sich der seit Mitte 2022 anhaltende Abwärtstrend fort; hier gingen die Bezüge um 2,8 Prozent zurück.

Während die Einfuhren aus Asien (+4,6 Prozent) zulegten, sanken diejenigen aus Nordamerika (–21,3 Prozent; USA: –20,8 Prozent) und Europa (–3,5 Prozent). Treibende Kraft in Asien waren Hongkong (höchstes Niveau seit zwei Jahren), Südkorea, China und Japan mit kumulierten Mehrimporten von 161 Millionen Franken. In Europa verringerten sich die Bezüge aus Spanien, Slowenien und Irland jeweils im zweistelligen Prozentbereich, wobei die zwei Letztgenannten auf einem positiven Trend verblieben. Aus Deutschland gingen die Lieferungen den vierten Monat in Folge zurück und erreichten das tiefste Niveau seit zwölf Monaten.

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Herausgeber: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit