Der Euler Hermes Export Forecast verharrt auf hohem Niveau

Der Schweizer Euler Hermes Export Forecast steht auf 0.78 Punkten. Damit wird im Verlauf dieses Jahres eine Erholung der Schweizer Exporte angezeigt. Die Rohstoffmärkte haben sich mächtig erholt und die Frühindikatoren der Industrie notieren seit einigen Monaten in der Wachstumszone. COVID-19 drückt hingegen nach wie vor erheblich auf die Stimmung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Mit 0.78 Punkten liegt der Euler Hermes Export Forecast Anfang 2021 über der Null-Punkte-Grenze, die den langjährigen mittleren Wachstumskurs der Schweizer Exportindustrie anzeigt (vor drei Monaten lag der Indikator ebenfalls auf revidiert 0.78 Punkten). Der Indikator sagt somit im Verlauf des Jahres eine markante Erholung der Schweizer Exporte voraus. Dazu trägt der statistische Basiseffekt bei: Hohe Jahresveränderungsraten überraschen aufgrund des tiefen Einbruchs im Jahr 2020 wenig.

Nach einem Rückgang um 10% im Vorjahr erwartet Euler Hermes, dass das Welthandelsvolumen 2021 wieder um 5.8% wächst. Für die Schweiz rechnet Euler Hermes dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 2.6% (2022: 3.2%). Auf kurze Sicht dürfte sich die Lage aufgrund der zweiten Pandemiewelle und der Eindämmungsmassnahmen jedoch erst noch einmal verschlechtern. Eine wirtschaftliche Auferstehung wird frühestens ab Ostern erwartet, sofern Fortschritte an der Impffront und wärmere Temperaturen eine graduelle Lockerung ermöglichen. Die Impfung der Risikogruppen wird dann die Voraussetzung für einen kräftigen Konsum-Boom in der zweiten Jahreshälfte schaffen.

Trotz positiver Entwicklung der Industrie bleibt Konsumentenvertrauen tief

Asien und die Schwellenmärkte gelten derzeit als grösste Hoffnungsträger der Schweizer Industrie. Diese positiven Aussichten sind ein wichtiger Faktor für die steigenden Rohstoffpreise, ganz besonders Industriemetalle. Ausserdem verkehren aufgrund der tiefen Passagierzahlen vermehrt reine Frachtflugzeuge, was die Attraktivität der Luftfracht für Exporteure und Importeure erhöht. So lag das Volumen des weltweiten Luftfrachtverkehrs im Dezember 2020 wieder auf dem Niveau des Vorjahres. Im Gegensatz zur positiven Entwicklung dieser Indikatoren wird das Konsumentenvertrauen weiterhin schwer von der COVID-19-Pandemie belastet, was den Export Forecast negativ beeinflusst.

Aussenhandel mit China auf neuem Höchststand

Nachdem die Schweizer Exporte im dritten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal um 9.2% gestiegen waren, haben sie im vierten Quartal stagniert. Die Importe sanken um 1.9%. Dennoch ist das zweite Halbjahr insgesamt erheblich erfreulicher verlaufen als das erste. Gesamthaft sanken die Exporte 2020 um 7.1% auf 225.1 Milliarden Franken, während die Importe um 11.2% auf 182.1 Milliarden Franken zurückgingen. Der Aussenhandel mit China notiert in beiden Verkehrsrichtungen auf einen neuen Rekordstand. Der Schweizer Exportwirtschaft ist es gelungen, den Handel mit China im Jahr 2020 trotz COVID-19 um satte 10% auf 14.7 Milliarden Franken auszubauen.

Den vollständigen Schweizer Euler Hermes Export Forecast finden Sie hier.